Examensarbeit: Tablet-Computer im Physikunterricht der Oberstufe

Gastbeitrag von Marc-Julian Hensel:

Während der letzten vier Monate habe ich mich in meiner Examensarbeit mit der Frage beschäftigt, wie Tablet-Computer, z.B. iPads, im Physikunterricht der Oberstufe genutzt werden können. Es betreute mich Herr Prof. Dr. Kammerl von der Universität Hamburg.

Für meinen Praxisteil wurde ich von Herrn Lenz, Herrn Sikorski sowie dem Physikkurs der 11. Klasse eingeladen, im Unterricht zu hospitieren und einen Schülerfragebogen auszuteilen. Ich hatte Glück, denn gleich in der ersten Stunde war das iPad im vollen Einsatz; der Schallpegel von Herrn Sikorskis Auto wurde einer umfassenden Kontrolle unterzogen: Wie viel Dezibel erreichte sein Auto im Stand bei verschiedenen Umdrehungszahlen, wie laut waren das Hupgeräusch und vor allem das Fahrgeräusch? Und auch die schriftlichen Beurteilungen der Schüler im Fragebogen waren für mich sehr hilfreich!

Der Besuch am Kurt-Körber-Gymnasium war interessant und inspirierend, u.a. wegen der Aufgeschlossenheit für mein Projekt seitens der Schulleitung, der Lehrer und der Schüler. Ich denke, dass eine solche Dynamik die beste Voraussetzung dafür ist, die Potentiale von Tablet-Computern für den Physikunterricht weiter zu erkunden und davon zu profitieren.


Das Paducation Projektteam wünscht gutes Gelingen bei der Auswertung der Ergebnisse.

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Ich bin wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fakultät für Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg. Ich interessiere mich besonders für mobile learning, die Unterstützung von Bildungsprozessen mit social Software und Visualisierung.

4 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. Für was soll das Tablet im Kurs genau eingesetzt werden? Also „nur“ um Informationen im Internet zu recherchieren oder auch Apps, die z.B. Neigung, Läutstärke oder Beschleunigung messen?

  2. Das Tablet wurde in der beschriebenen Unterrichtseinheit eingesetzt, um den von einem Auto (durch Umdrehung und Hupton) erzeugten Schalldruckpegel zu messen. Außerdem wurden die Resultate mit Ergebnissen schuleigener Schallpegelmessgeräte verglichen und in diesem Zusammenhang die Konstruktion des Tablet-Mikrophons diskutiert.
    Im sonstigen Unterricht, so ergab es die Auswertung eines Schülerfragebogens, verwenden die Schüler das Tablet u.a. häufig, um (im Internet) zu recherchieren, Onlinespeicher zu nutzen und sich mit Mitschülern innerhalb wie außerhalb des Klassenraums auszutauschen. Informationen, inwieweit der im iPad integrierte Beschleunigungssensor oder das Gyroskop brauchbare Ergebnisse für physikalische Messungen liefern kann, waren bis dato noch nicht Thema.

  3. Hallo Marc-Jullian,
    das ist hochspannend, da ich gerade eine App plane, die mir Schallpegel-Messungen im Musikbereich ermöglichen soll. Kannst Du mir da etwas über Eure Ergebnisse Mitteilen? Welches Schallpegelgerät hattet Ihr für den Vergleich als Rezerenz im Einsatz und wie hoch waren die Abweichungen? Hattet Ihr ein spezielles Mikrofon am Tablet-PC im Einsatz?

    Danke und Gruß
    Jens

  4. Hallo Jens,

    Ziel des Unterrichtsversuchs in diesem Zusammenhang war die qualitative Beobachtung, dass die isotropen iPad-Mikrophone die Umgebungsgeräusche stärker aufnehmen, sodass mit den gerichteten schuleigenen Mikrophonen kleinere Werte gemessen werden. Diese Tatsache wurde durch die Messungen der Schüler bestätigt. Allerdings liegen quantitativ keine verlässlichen Messdaten vor.

    Grüße,
    Jullian

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